Weniger ist mehr… beim Flugverkehr

Am Flughafen Dresden: Protest der BUNDjugend gegen den Ludthansa-Deal.

Verwaiste Flughäfen, stillgelegte Flugzeugflotten und vor allem: weniger Abgase und Lärm – so wirkte sich die Corona-Krise aufs Fliegen aus. Ein Milliardendeal der Bundesregierung rettete die Lufthansa. Klimaschutz? Kein Thema in den Verhandlungen. Die Bundesregierung hat eine Chance verpasst.

Denn im Gegenzug für die Steuergelder hätte sie Bedingungen stellen müssen. Nämlich, dass die Lufthansa alles unternimmt, um Klima und Ressourcen besser zu schonen. In Frankreich kündigte Präsident Macron immerhin an, AirFrance zur Airline zu machen, »die die Umwelt am meisten respektiert« – mal sehen, ob er hält, was er verspricht. Wie der deutsche Luftverkehr konkret die Umwelt schonen kann, hat der BUND in einem 7-Punkte-Plan notiert.

Klar ist: Der Luftverkehr hat viel Anteil an der Klimakrise, nicht allein wegen der CO2-Emissionen. Sein ständiges Wachstum – derzeit nur unterbrochen durch Corona – verstärkt dieses Problem noch. Viele Flughäfen planen ihre Terminals oder Landebahnen weiter auszubauen – gegen den Protest von Anwohner*innen.
Der BUND hingegen fordert: Weniger ist mehr! Alle unnötigen Flüge müssen gestrichen werden. Auf Strecken, die mit der Bahn weniger als vier Stunden dauern, lassen sie sich ohne Zeit- oder Komfortverlust schrittweise auf die Schiene verlagern. Dafür braucht es Verhandlungen von Lufthansa und Deutscher Bahn.

Zudem müssen wir als Steuer­zah­ler*innen davon befreit werden, die Luftfahrt mitzufinanzieren. Wegen der fehlenden Kerosinsteuer ist Flugbenzin günstiger als normales Benzin! Der BUND fordert, dem Luftverkehr endlich seine wirklichen Kosten anzulasten – über eine Steuer oder Reform des EU­Emissionshandels.

Aktuell heizen wenige Vielflieger*innen auf Kosten der Weltbevölkerung und vor allem der Ärmeren das Klima auf. Diese Gutverdienenden und Geschäftsreisenden vermögen problemlos mehr zu bezahlen. Auch sollten Videokonferenzen möglichst viele Geschäftsreisen ersetzen. Reisen zu vermeiden ist nämlich immer am klima- freundlichsten. Zum Schutz des Klimas sind vor allem wir im globalen Norden aufgerufen, die Zahl unserer Flüge deutlich zu verringern.

Text von Stella Mederake

www.bund.net/luftverkehr

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