Fast fünf Stunden sind vergangen. Und ich wundere mich mal wieder: „Womit?“ Was habe ich mir die ganze Zeit auf YouTube angeschaut?
Klar, es waren ein paar schöne Videos dabei und ich habe mich bestimmt auch gut unterhalten gefühlt, aber eigentlich wollte ich heute an meiner Hausarbeit weiterschreiben, meine ungelesenen Mails bearbeiten, Briefe an alte Freunde schicken und weiter das spannende Buch lesen, welches schon seit Tagen verschlossen neben meinem Bett liegt. Das wird heute wohl wieder nichts!
Abonniert habe ich nur ein paar Kanäle, solche die ich auch wirklich gerne schaue. Unter anderem Walulis, Zapp (beide Medienkritik), Y-Kollektiv (Reportagen), Till Reiners (Kabarett), LastWeekTonight (Late Night Show). Aber in den seltensten Fällen bleibt es bei Videos dieser Kanäle.

Allein diese Zahl: 2 Stunden und 40 Minuten im Durchschnitt habe ich in den letzten sieben Tage bei Youtube verbracht. Dazu kommt noch die Zeit, wenn abends mal einen Film schaue. Das alles zeigt mir, ich will und sollte etwas ändern. Warum also nicht die Gelegenheit nutzen um für mich, sowie das Klima zu fasten ?!
Ein Blick in meine Historie zeigt, wieder einmal sind viele Videos dabei, bei denen der Mehrwert nicht ganz so klar erkennbar ist. Erklären kann ich es mir selbst nicht richtig, jedoch ziehen mich „Best of the week“-Videos und solche mit lustigen Bildersammlungen irgendwie in ihren Bann. Gerne würde ich sagen: „Der Großteil der Sehzeit sind Dokumentationen, Tutorials oder ScienceSlams.“ Videos, bei denen ich das Gefühl habe, ich würde noch etwas lernen. Aber das ist leider nicht die Realität!
Deshalb setzte ich mir als Ziel bis zum 20. April nur noch Videos, Filme und Serien mit Menschen zusammen zuschauen und ansonsten darauf zu verzichten.
Du fragst dich wo hier der Mehrwert fürs Klima ist?
Hier eine kurze Antwort: Es gibt Schätzungen, dass 7 % der weltweiten Energieversorgung auf das Internet verfallen. Im Jahre 2015 sind 63 % der übertragenen Daten im Netz Video Streamingdienste gewesen. Und Nein, keiner der großen Anbieter (wie YouTube, Netflix, HBO) bezieht zu 100 % Strom aus erneuerbaren Energien. Nicht zu vergessen die Zeit, die ich dann freihabe für andere schöne Dinge, also mal schauen, ob ich das oben schon erwähnte Buch zum Ende der Fastenzeit durchgelesen habe.
Ein Blogbeitrag von Malte im Rahmen des Klimafasten 2019.