Online-Workshop „Beitrag der Gemeinsamen Agrarpolitik zum Klimaschutz“

Am 09.10.2020 hat Germwanwatch e.V. zu einer online Veranstaltung zum Thema „Beitrag der Gemeinsamen Agrarpolitik zum Klimaschutz“ eingeladen. Unter anderem wurde die Studie „Klimawirksamkeit der GAP – derzeitige Vorschläge der Kommission und Optionen zu Verbesserung“ des Öko Instituts vorgestellt. Anschließend wurden die Ergebnisse der Studie zusammen mit Julia Thöring von Fridays for Future, Tobias Reichert von Germanwatch, Bérénice Dupeux vom European Environmental Bureau, Hans Foldenauer vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter und Magaret Scheffler vom Öko-Institut diskutiert.

In der Woche vom 19. Bis zum 23. Oktober wird im Europaparlament über die Gemeinsame Agrarpolitik (kurz: GAP) der nächsten sieben Jahre abgestimmt. Julia Thöring machte klar, dass eine radikale Agrarwende nötig sei, um die Klimakrise zu bewältigen. Die bisherige EU-Agrarpolitik nehme den Verlust der Artenvielfalt in Kauf und setzte die Zukunft der Landwirtschaft aufs Spiel. Durch die Direktzahlungen der GAP werden soziale Ungerechtigkeiten und die Klimakrise verschärft. So erhalten die größten Betriebe Deutschlands bis zu zwei Millionen Euro aus dem EU-Budget, während kleinbäuerliche Betriebe häufig viel zu wenig bekommen. Es ist Wahnsinn, dass im Jahr 2020 Milliarden öffentliche Gelder, die die EU-Kommission zu 40% als klimawirksam deklariert, ohne klimawirksame Bedingungen ausgegeben werden.

Wir fordern: „listen to the sience. And listen to the farmers. Sie bekommen am stärksten zu spüren, was 1,1 Grad Erderwärmung im Jahr 2020 bedeutet“ (Julia Thöring).

Die Studie des Öko-Instituts zeigt, dass die Emissionen aus der Landwirtschaft mit einem Anteil von 11% der EU gesamt Emissionen ein entscheidender Faktor sind. Den größten Anteil der Emissionen macht die Verdauung der Wiederkäuer aus. Wir brauchen eine ambitionierte Ausgestaltung der Eco-Schemes und GLÖZ Standards, um Emissionen zu reduzieren. Auch Bürger können Weichen stellen, denn 500 Mio. EU-Bürger bestimmen über ihre Ernährungsweise mit, was die Landwirtschaft produziert.

Im Angesicht der Klimakrise fordern wir eine radikale Agrarwende. Wir müssen umgehend handeln, wenn wir das 1,5 Grad Ziel noch erreichen wollen. Klimaschutz und Landwirtschaft müssen geschlossen agieren. Ansonsten verlieren Landwirte ihre Lebensgrundlage und ganze Ökosysteme werden gefährdet.

Weitere Infos zu den Aktivitäten der BUNDjugend im Themenbereich Ernährung und Landwirtschaft findest du hier: https://www.bundjugend.de/projekte/zukunftskommission-landwirtschaft/

Hast du Lust, selbst aktiv zu werden? Unser bundesweiter Arbeitskreis „Ernährung und Landwirtschaft“ freut sich immer über neue Gesichter! Bei Interesse melde dich gerne bei Susi: susi.hammel@bundjugend.de

Von Greta

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