Seit dem 1.1.2014 verzichten wir 365 Tage lang auf das Kaufen von “Zeug”. Stattdessen wollen wir leihen, tauschen, finden, reparieren und upcyclen. Ich habe allerdings schon angefangen. Und ein paar Menschen dazu überredet mitzumachen: (Blog: goodmatters.de/goodsdont )
Mit “Zeug” meinen wir Gebrauchsgüter, also in der Regel Anschaffungen, die für einen längeren Zeitraum getätigt werden und die abgesehen von Abnutzungserscheinungen ihre Form nicht verändern (Klamotten, Handy, Möbel).
Mit “Zeug” meinen wir nicht Verbrauchsgüter, also Güter die durch Benutzung aufgebraucht werden (Essen, Trinken, Shampoo).
Ausnahmen:
Jedem stehen zwei Joker zur Verfügung. Die kann man ziehen, muss man aber nicht. Wahrscheinlich ist es gut, sie für „Notfälle“ aufzuheben. Der Kauf von zwei Gegenständen ist also erlaubt; Größe und Preis spielen dabei keine Rolle.
Durch den, in diesem Fall auf ein Jahr begrenzten, Verzicht wollen wir den heutigen Überfluss an Zeug aufzeigen und eine Gelegenheit bieten, den eigenen Konsum zu reflektieren. Vor allem angesichts der vielen negativen Auswirkungen auf Umwelt, Klima und andere Menschen (Ressourcenübernutzung, Müll, CO2-Emissionen, Arbeitsbedingungen, etc.). Aber auch angesichts der negativen Auswirkungen auf uns selbst (Verlust von Fähigkeiten, Kreativität und Zeit sowie Definition des eigenen gesellschaftlichen Status über Güter). Schlussendlich geht auch um das Hinterfragen eines Wirtschaftssystems, das ein an Konsum und Ressourcenverbrauch gekoppeltes exponentielles Wachstum verlangt.
Wir haben 10 Gründe folgendermaßen formuliert:
1. weil wir keine „drei bis fünf“ Planeten haben,
2. weil dein neues Handy Dreck am Stecken hat,
3. weil deine Jeans weiter gereist ist als du,
4. weil auf Müllbergen die Aussicht stinkt,
5. weil man nicht die Bohrmaschine, sondern das Loch braucht,
6. weil „geplante Obsoleszenz“ nicht nur wie eine Krankheit klingt,
7. weil die Werbung lediglich LebensquaNtität verkauft,
8. weil andere Dachböden genau das haben, was man braucht,
9. weil es freie Zeiträume und kreative Spielräume schafft,
10. und weil gemeinsam spielen schöner ist als alleine.
Individuell:
Ich glaube mit zwei Jokern komme ich ganz gut klar.
Ich sehe bisher drei Probleme:
1. Unterwäsche
2. Sich aus von anderen initiierten Zeug-Gruppengeschenken an gemeinsame Freunde raushalten
3. Zeit zu finden, um Sachen selber zu machen
Kollektiv:
Ich denke, es wird schwer, all die Mitspieler durch Informationen etc. bei Stange zu halten und Feedback zu bekommen. Und die Zeit zu haben, interessante „Unterinitiativen“ zu starten, um dass dies gelingt und die Idee weitergetragen wird.