Locals United stellt vor: Noura (Bundjugend NRW)

Selbstbeschreibung:

Ich bin Noura, ich setze mich für einen verantwortungsvollen, antirassistischen, dekolonialen Umgang mit der Klimakrise ein, zum Beispiel bei der BUNDjugend NRW.

Warum engagierst du dich in der Klimabewegung?

Ich glaube die US-amerikanische Schwarze Schriftstellerin und Aktivistin Alice Walker hat das mal ganz gut auf den Punkt gebracht, als sie sagte: „Activism is the rent I pay for living on this planet“, heißt „Aktivismus ist die Miete, die ich dafür zahle, auf diesem Planeten leben zu dürfen.“ Und so ist es mir eine Pflicht, mich mit meinen Mitmenschen, meiner Gesellschaft und ihren Herausforderungen auseinanderzusetzen und gleichzeitig elementarer Bestandteil meines Verständnisses von einem guten Leben, diesen Aktivismus zu machen. Und warum Klimaaktivismus? Beim Klimaaktivismus geht’s mir vor allem um die Menschen. Ich habe keine Lust, dass wir das Projekt Menschheit schon vor die Wand fahren, bevor wir überhaupt erst richtig losgelegt haben. Und ich glaube die Klimakrise bietet uns eigentlich eine riesen Lernchance darüber, was es heißt Mensch zu sein, darüber was es heißt Verantwortung zu übernehmen, für meine Handlungen, auch wenn ich die Folgen nicht direkt sehen kann, wie bei den Emissionen, die ich heute verursache und die zu anderer Zeit an einem anderen Ort sich erst auswirken. Aber da kann ich lernen in die Verantwortung zu gehen. Und zweitens, glaube ich, zeigt uns die Klimakrise immer wieder ganz deutlich, dass der Kapitalismus nicht funktioniert, und zwar für keinen von uns. Dass unsere Paradigmen von Wachstumswahn, von Konkurrenz und von Überproduktion uns nicht weiterführen. Und natürlich sind es jetzt gerade zuerst die Armen, BIPoC und Frauen, die am stärksten von der Klimakrise betroffen sind, aber letztendlich bedroht die Klimakrise unser aller Existenz. Und das zeigt uns einfach, dass wir da noch was zu lernen, dass wir den Kapitalismus überwinden müssen und dass wir es können, dass das keinesfalls die letzte Entwicklungsstufe der Menschheit ist oder so gedacht ist.

Was ist deine Utopie?

Meine Utopie, mein Traum für menschliches Leben auf Erden hat keine festen Konturen und kein Enddatum. Ich nehme es mir nicht raus, jetzt schon wissen zu können, was für Wunderbares wir Menschen noch schaffen können. Und gleichzeitig träume ich davon, dass wir Menschen von unserer größten Gabe Gebrauch machen: zu lernen und lernen Systeme zu schaffen, die mit Herausforderungen umgehen können, die Verantwortung übernehmen können. Aber das geht nur, wenn wir uns dazu ermächtigen zu handeln, in unserem Leben, in unserm Umfeld. Wenn wir in Verbindung damit treten, was bedeutet das eigentlich, das gute Leben für mich und für alle anderen? Und wie kommen wir dahin? Ich träume davon, dass wir aufhören alles zur Ware zu machen, dass wir uns vom Kapitalismus emanzipieren, und ich weiß, dass das passieren wird, die Frage ist nur, wann und was tun du und ich dafür, dass das gute Leben jetzt möglich wird, dass wir Herrschaftsverhältnisse überwinden und dass wir lernen.

Hier findet ihr das ganze Interview im Videoformat auf Instagram.

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