Racial Segregation

Das Ende der Sklaverei im Jahr 1865, sowie die ergänzenden Artikel der amerikanischen Verfassung zur Erklärung, dass  Bürgerrechte für alle Menschen gelten, bedeuteten noch lang nicht, dass Schwarze Menschen in den USA frei und gleichberechtigt gegenüber der weißen Bevölkerung leben konnten. Die Abwertung von Schwarzen Menschen setzte sich in Form von rassistischen Gesetzen und Institutionen fort. Auch die Sklaverei fand inoffiziell in den Gefängnissen statt, da überproportional viele Schwarze Menschen verurteilt wurden und unter Zwangsarbeit standen. Im Jahr 1896 erklärte der oberste Gerichtshof in den USA die „Rassentrennung“ (Racial Segregation) für zulässig.

Anmerkung: Das Wort „race“ einfach mit „Rasse“ zu übersetzen geht nicht, denn im Deutschen hat dieses Wort nicht dieselbe Bedeutung wie im Englischen. Trotzdem haben wir leider keinen passenden Begriff für racial segregation gefunden. Kennt ihr einen? Auch die Kategorien Schwarz und Weiß beschreiben, beziehen sich hier nicht auf die Hautfarbe, sondern auf Lebensrealitäten und Erfahrungen.

Die „Rassentrennung“, also die Trennung von Schwarzen und weißen Menschen durchzog alle Lebensbereiche. Hierzu zählten die Armee, der öffentliche Nahverkehr, Krankenhäuser, Toiletten, Einkaufsläden…

Erst durch die  Schwarze Bürgerbewegung geprägt vom Bürgerrechtler und Pastor Martin Luther King Junior und der Heldin Rosa Parks, die sich weigerte im Bus für eine weiße Person ihren Sitzplatz zu räumen und zahlreichen anderen wichtigen Personen, geriet das System ins Wanken. Erst 1964 erklärte der oberste Gerichtshof (Supreme Court) die „Rassentrennung“ für illegal.

Doch die rassistische Geschichte der USA hat tiefe Spuren hinterlassen und wirkt sich bis heute auf die Gesellschaft dort und weltweit aus.

Text von Dante (Locals United)

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Versklavung
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Ich kann nicht atmen“: wir müssen handeln! 
Denkmäler stürzen: ein Akt der Dekolonisierung 
Rassismus und Gewaltnarrative

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