Es liegt ganz allein bei dir

Essay von Jana Böhler:

Die Zukunft ist kein Schicksalsschlag, sondern sie ist die Folge der Entscheidungen, die wir jeden Tag treffen. Jeden Tag können wir uns für oder gegen ein Stück Fleisch entscheiden. Jeden Tag kannst das auch du!
Wie viel deine Ernährung unserer Umwelt schadet, ist dir sicher nicht unbedingt bewusst.
Wenn du auf ein Stück Fleisch verzichten würdest, könntest du dich ein Jahr lang täglich für fünf Minuten duschen, da bei der Fleischproduktion genau so viel Wasser verwendet wird.
Verwendet oder verschwendet?
Verschwendet. Mehrere Millionen Menschen leiden derzeit an Wassermangel. Seen und Flüsse trocknen aus. Und wir, mit unserer fleischlastigen Ernährung, sind daran schuld. Das hast du ja echt super gemacht.

Aber hey, es ist ja auch echt schwer vorzustellen, was die eigene Ernährungsweise für Auswirkungen auf die Umwelt hat. Da du kein Ernährungswissenschaftler bist, ist es also schon ein bisschen verständlich, dass dir die Folgen deiner Ernährung nicht wirklich bewusst sind. Aber obwohl du sicher kein Ernährungsexperte bist, isst du ja trotzdem jeden Tag. Deshalb wäre es an sich gut, sich einmal mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Oder?
Zudem wäre es nicht schlecht, wenn du durch deine Ernährung sogar auch der Umwelt was Gutes tun würdest. Oder?
Wie ist das möglich? Durch ein veganes Leben. Vegetarisch leben ist auch nicht schlecht. „Pro Tag kann man automatisch auf den Verzicht auf Fleisch ein Tier retten, 4200 Liter an Wasser sparen, 2,5 Kilogramm Getreide sparen, 4,5 Kilogramm CO² vermeiden und 3,8 Quadratmeter Wald retten.“ Das wurde in der Reportage „Cowspiracy“ herausgefunden. Heftig, oder?

Genau solche Fakten sollten uns die Augen öffnen, anstatt uns dazu zu bringen, davor die Augen zu verschließen. Wir hören nicht hin, weil es um uns herum viel zu laut ist. Zu laut in unserem ganzen Alltagstrott. Deshalb sollten wir aufhören, in unseren alten Verhaltensweisen zu verharren. Beharrend auf unseren Komfort und auf unsere Bequemlichkeit. Wir essen unsere Salami zum Frühstück, wie wir es immer schon gemacht haben… Aber seit wann eigentlich?
Weißt du wahrscheinlich gar nicht mehr, weil es schon zu normal ist. Wir überdenken gar nicht mehr, was wir da gerade eigentlich tun. Wieso denn auch?
Wir müssen an ganz andere Dinge denken. An den Haustürschlüssel, den Herd und das alles.
Viel zu viel. Viel zu viel Belangloses und Unbedeutendes. Viel bedeutender wäre es, wenn jeder Einzelne sich klar machen würde, dass wir nur eine Erde haben. Eine einzige!
Und auch, wenn es nicht jeden Tag bei uns vor unserer Tür geschieht, wird trotzdem jede Sekunde der Regenwald für Futtermittel gerodet, damit wir unser nächstes Stück Fleisch kaufen können. Heftig, was?

 

Man könnte wirklich meinen, dass uns die Umwelt überhaupt nicht juckt. Wir verschlingen unseren Burger in Sekunden, weshalb es immer mehr und immer mehr McDonalds Filialen gibt, die das Fleisch so billig wie möglich verkaufen.
Mich juckt es aber. Sogar so stark, dass es an mir furchtbar gekratzt hat. Ich konnte gar nicht mehr still sitzen. Ich wollte etwas ändern.
Was du willst, weiß ich nicht, aber ich habe mich entschlossen, auf vegane Ernährungsweise umzusteigen. Und das mache ich jetzt auch schon zwei Jahre.
„Vegan? Das heißt nur noch Obst, Gemüse und Salat, dass ist doch echt nicht moderat.“
Ja, so was in der Art bekomme ich oft zu hören, aber mich stört das nicht weiter. Denn ich kann damit etwas bewirken. Was du kannst, weiß ich nicht, aber ich stoppe die Wasserverschwendung, die geringere Artenvielfalt und den Klimawandel. Ich alleine bewirke zwar nicht viel, aber etwas. Und etwas ist immerhin mehr als nichts.

Würdest du deine Katze, dein Kaninchen oder deinen Hund eigentlich essen? Das sind ja auch Tiere, wie die Schweine und Kühe, die täglich wegen dir geschlachtet werden. Sind Schweine und Kühe denn weniger wert?
„Die alles entscheidende Frage, dürfen wir Tiere töten, um ihre Leichen zu essen, haben wir seit Ewigkeiten beantwortet. Vielleicht nicht mit dem Kopf, aber doch mit den Zähnen.“ Auch Iris Radisch in dem Zeit Online Artikel „Tiere sind auch nur Menschen“ möchte zeigen, dass nicht nur die Umwelt, sondern auch die Tiere davon profitiere würden, wenn ihr auf eine pflanzliche Ernährung umsteigen würdet. Denn Tiere können leider nicht selber sprechen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir als Menschen unsere Stimme für sie erheben und uns für sie einsetzen.

Auch die Erde hat keine Stimme. Aber sie drückt sich in einer anderen Art und Weise aus, an der man erkennt, dass wir sie zu stark belasten. „Ach was, es gibt doch gar keinen Klimawandel.“ Dieser Meinung ist Trump. Es ist aber so was von klar, dass das Bullshit ist. Was kann man dagegen tun? Weniger Auto fahren. Ja, das stimmt. Aber auch hier ist dir sicher wieder nicht bewusst, dass wenn du dein Stück Fleisch verzehrst, das Fleisch bei der Produktion genauso viele Treibhausgase benötigt wie eine Autofahrt über 1600 Kilometer. Um es kurz zu fassen, damit es jeder versteht, Fleisch essen ist klimaschädlicher als Autofahren. Das heißt aber nicht, dass Autofahren nicht negativ ist. Radfahren sowie regionale, saisonale, bio- und vor allem pflanzliche Produkte einzukaufen ist unwidersprochen gut für unseren Planeten Erde.

Deshalb ernähre ich mich auch vegan. Wie du dich ernährst, weiß ich nicht. Aber immerhin weißt du nun Bescheid, welche Auswirkungen Fleisch auf die Umwelt hat.
Ob du dich täglich dafür oder dagegen entscheidest, liegt ganz alleine bei dir.

Bilder: CC0 unsplash

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